VivaBiene

Scheinbar akzeptiert heute das Netz meinen Standort!
Liebe Grüße an euch alle! Fotos folgen nach dem Praktikum!
Sibylle

ich habe gestern eine interesante Beobachtung gemacht:
Eine wächterbiene hat eine ankommende biene gestoppt und angefangen sie zu putzenl und zum schluß ist sie noch drübergestiegen. erst dann durfte die Biene in den Stock reingegen. ich habe nichts besonderes bemerkt aber es könnte natürlich eine milbe irgendwo gesessen sein. Habe ich so noch nicht beobachtet.
Deute ich aber als gutes Zeichen und werde weiter beobachten ob dieses Volk das öfter macht bei ankommenden Bienen.

Heute Morgen habe ich große Verantwortung erhalten, ich habe allein an den Apidaes gearbeitet, geschaut, ob die Weiselzellen geschlüpft sind und die Königinnen legen und ob alle gut mit Futter versorgt sind.

Ich war ganz vertieft, habe sorgfältig gearbeitet, um die Königinnen nicht zu zerquetschen, habe garnichts mehr aus meiner Umgebung wahrgenommen, nur die kleinen Bienenvölkchen.

Dann hat Erik seine Kunden kontaktiert und die Verkäufe klargemacht.

Wir waren gestern noch bei Radim eingeladen um seine selbstgebauten Beuten, Mittelding zwischen Bienenkörben und Magazinen, zu inspizieren, er behandelt seine Völker generell nicht, zählt auch keine Milben, er schaut nur, ob sie gedeihen und weiselt um, wenn nicht, er hat Linien von Erik und züchtet seine eigenen Nachfolger, aber bekommt auch ab und zu Eriks Nachzuchten.

Er hat im Brutraum Naturbau, den er nicht stört, im Honigräume Mittelwände, wo er Überschüsse erntet. Kein Absperrgitter, er sagt, die Köniiginnen gehen nicht hoch auf die Mittelwandwaben. Die Völker haben 20-50kg Überschuss an Honig im Jahr. Er hat etwa 100 Völker, aber nicht nicht alle auf diesem System.
Der Brutraum ist etwa 40l .
Er füttert, wenn er so eine Beute neu installiert, für den Bau, und er füttert, wenn die Völker mehr für den Winter brauchen.

Er hat einen 20l Originalbienenkorb in seinem Garten stehen der jedes Jahr 2 Schwärme absetzt. Die hängen dann in einem hohen Baum und gehen später in Beuten die an seiner Werkstatt stehen, 15m Luftlinie. Da hat er alte Rahmen mit Wachs drin.
Da er den Bienenkorb nicht manipuliert, hat er immer gute Überlebensgene in der Gegend, die er verbreitet.

Radim ist der absolute Bienenflüsterer und auch Selbstversorger mit Garten und Hühnern, seine Frau arbeitet in Teizeit.
Einen Menschen, der so professionell und mit Liebe arbeitet, habe ich selten gesehen.
Alles ist genau bedacht und sorgfältig gearbeitet, tolle Ideen umgesetzt.
Fotos folgen.
Auch menschlich ist er ein Vorbild, genau wie Erik.

Erik hat einen Messlöffel, der ist so groß wie der Messbecher von Holtermann zur Puderzuckerkontrolle. 300 Bienen.
Im Gefäß soviel Alkohol, dass sie bedeckt sind, sonst geht's zu langsam, bis sie tot sind.

Die Bienen schnell in eine große Plastikwanne Abstoßen, mit dem Löffel in das Gefäß schütten.
3mal langsam bis 20 zählen, Milben Absinken lassen und von unten zählen.

Er hat Absperrgitter, deshalb konnten wir die oberen Rahmen nehmen. Man kann davon ausgehen dass der Befall dieser Bienen geringer ist als im Brutnest.

Er guckt auch nach defekten Bienen, wenn die Schadschwelle niedrig ist und der Virus zu sehen ist, behandelt er und weiselt um.

Schadschwelle für die Zuchtvölker ist 3%, aber er nimmt die, die unter 1.5% sind, keine löcherigen Brutnester haben und Honig bringen.

An den nicht isolierten Außenständen duldent er 5%, die werden nochmal kontrolliert.
Wir hatten dort ein Volk mit 10%, das wird sofort behandelt, und eines mit 5.5%, das beobachtet wird.

Das Gefäß natürlich schütteln in der Minute, dann die Milben kurz Absinken lassen!

Schau mal auf Eriks Website, da hat er Bilder. Im Moment blühen noch Weidenröschen, Weissklee, Goldrute und Sommerlinden.

Später kommt das Heidekraut, aber wenn es weiter so austrocknet, kommt nur noch Eichen-Blattlaushonig.

Morgen fangen wir an, die Völker auf Wintereintrag zu reduzieren, die oberen Zargen abzunehmen, das ist 2 Wochen früher als normal.
Erik hofft, die Völker auf eigenem Honig zu überwintern, aber wenn die Dürre keine Tracht mehr bringt muss er zufüttern.

Die Brutnester haben gut Futter driin.

1 Zarge lässt er oben drauf für den Winter, wenns nochmal Tracht gibt, erweitert er nochmal.

Die haben hier jede Menge Wildblumen und Brachflächen, da wird nichts gemäht oder weggespritzt am Weg-und Feldrand wie bei uns wegen der Grünen Energie oder irgendeinem perversen Ordnungsfimmel, Disteln wachsen massenweise überall.

Die Bienen sind nicht auf Haupttracht angewiesen, aber es gibt viele Rapsfelder im Frühjahr.
Die Heidelbeeren, die man hier überall findet, sind im Mai/Juni Haupttracht, denke ich.

Erik wandert ja nicht, deswegen hat er jede Menge Standplätze mit 1 bis 8 Kästen.
Er testet auch Nachkommen seiner besten Linien an schlechteren Standorten und sagt, die Standorte sind extrem unterschiedlich.

Heute war ein Bienfreier Tag aber kein Bienenthemafreier.

Wir hatten Erik und Gunvi zu uns an die Hütte zum Kaffee eingeladen.

Erik hat mir genau erklärt, wie ich spontan mit begattetenKöniginnen Ableger machen kann, bzw, umweiseln, ohne ein Volk erst vorbereiten oder Brutlos machen zu müssen.

Außerdem wollte ich wissen, warum er nicht mit einem Opalithplättchen zeichnet.
Er zeichnet nur mit einem weißen Punkt, damit die Kunden die Königin besser sehen ( diese Farbe wird aber schnell entfernt von den Bienen) und schneidet einen Flügel kürzer, damit sie langsamer fliegen und erkennbar sind als die Alte.

Aber er findet die Jahreszahl nicht wichtig, sondern die Linie, die bei Umweiselung durch die Bienen ja erhalten bleibt.
Die F1 und spätere Nachkommen sind ja meistens noch besser, weil sie an den Standort angepasst sind. Logisch, lokale Bienen mit besserer Genetik.

Die Linien und Zustände kennzeichnet er bei den Mininucs mit verschieden farbigen Reißnägeln, da hat er mit mehreren Nägeln richtige Codes, seine anderen 120 Völker hat er im Kopf, bzw. führt Buch.