Zitat von Markus Wurmer im Beitrag #1260.. ich ziehe das auch alleine durch.
Das klappt nicht. Man muss die Leute mitziehen. Ich bin daran gescheitert und habe dadurch Völker verloren und gute Genetik. Nicht mal als Geschenk wurden die Völker mit Respekt behandelt oder sich mit mir ausgetauscht. Rainer fand sie im Frühjahr zu klein für die Frühtracht und hat sie einfach abgedrückt, die Elgonköniginnen, er hat mich nicht mal gefragt, ob ich sie nehme. Soviel zur Zusammenarbeit. Nach dem Imkertreff bei mir gab es nur bei Stefan ein Folgetreff. Ich habe das jetzt 6 Jahre lang versucht und es hat mich zermürbt. Um es allein zu machen bin ich nicht isoliert genug.
Dennoch kämen für mich prophylaktische Behandlungen auch nicht in Frage, wenn ich in Deutschland bliebe. So was akzeptiere ich nicht in der Tierzucht, egal welche Tiere.
Was Stefan jetzt macht finde ich gut, allerdings ist die Schadschwelle sehr niedrig. Aber ok. Mit was für Chemie behandelt wird ist eigentlich auch egal in dem Fall. Ich habe schließlich dasselbe gemacht in meiner Panik, genug Bienenmaterial zu haben, die Packetbienen gekauft, aber es war ein teurer Spass und dann doch nicht notwendig. Also lieber so wie Stefan.
Ein Projekt wie die Brotherhood von Bartek klappt hier nicht, weil keiner offen ist, diskutieren kann, und alle nur glauben sie haben als einzige recht. Sie hören nicht mal zu. Hier in Baden ist das für jedes Thema derweil Standard. Und alle haben ständig schlechte Laune und sind aggressiv. Das steckt an, und das wollen wir nicht mehr. Deshalb auch die Auswanderung. Wir wollen in so einem Umfeld nicht mehr leben. Wir wollen auch von den Behörden nicht mehr so schikaniert werden.
Am Anfang habe ich versucht, tolerant zu den Behandlern zu sein. Ich habe sie bis heute nicht angegriffen, das war aber ein Fehler. Ich hätte ganz anders auftreten müssen, sie konfrontieren, mich über sie lustig machen. Aber das will ich nicht.
Fanterer, Kella, Franz u.a. sind im Imkerverein tätig. Wie hoch ist denn eure Erfolgsquote, jemand mitzuziehen?? Wie hoch ist die Quote bei bema und Bienenfreund?
Sweden is calling us...
Es ist nur Bienenhaltung...nur Bienenhaltung...nur eine besondere Art der Bienenhaltung!
Einen Teil meines Lebens habe ich bisher sehr viel alleine gemacht, also, wie gesagt, ich habe keine Angst, mache auch niemandem, der es anders macht, Vorwürfe, ich werde da dran bleiben. Also mir macht das gerade jetzt mit den Bienen sehr viel Spaß. Die ganzen, hier zusammengetragenen Erfahrungen, der Austausch hier ist dabei sehr wichtig, zusammen mit euch, Stefan, und dir, Sybille, aber auch mit Kella, Franz, Herrmann, bema und Bienenfreund, usw, da ist mir nicht bange. Hier bei mir ist es ein Glücksfall, dass Josef Koller nicht weit ist, ich kann jederzeit bei ihm etwas holen, wenn ich was brauche, und die anderen Imker der VSB - Gruppe sind auch noch da.
Ich bin leider noch zu sehr Anfänger im Imkerverein, als dass ich viele mitziehen kann. Wenn ich aber geringe Völkerverluste bei minimaler Behandlung und Honigertrag habe, wird man mir zuhören. Bis dahin dokumentiere ich, damit alles nachvollziehbar ist.
Zitat von Markus Wurmer im Beitrag #1262Einen Teil meines Lebens habe ich bisher sehr viel alleine gemacht, also, wie gesagt, ich habe keine Angst, mache auch niemandem, der es anders macht, Vorwürfe, ich werde da dran bleiben. Also mir macht das gerade jetzt mit den Bienen sehr viel Spaß. Die ganzen, hier zusammengetragenen Erfahrungen, der Austausch hier ist dabei sehr wichtig, zusammen mit euch, Stefan, und dir, Sybille, aber auch mit Kella, Franz, Herrmann, bema und Bienenfreund, usw, da ist mir nicht bange. Hier bei mir ist es ein Glücksfall, dass Josef Koller nicht weit ist, ich kann jederzeit bei ihm etwas holen, wenn ich was brauche, und die anderen Imker der VSB - Gruppe sind auch noch da.
Hallo ....liest sich supper Da kanns doch eigentlich nur positv langfristig weitergehn und laufen bei solchen Bedingungen und deren Möglichkeiten denk ich mal so . Deshalb gerade im Bereich gemeinschaftlich imkern sehe ich da auch letztlich meine Vorteile mit auf dem Weg zum Ziel um im positven Bereich irgendwie zusein ...alleine ist man da sicher überfordert imkerliche Grüße
Zitat von SiWolKe im Beitrag #1261Fanterer, Kella, Franz u.a. sind im Imkerverein tätig. Wie hoch ist denn eure Erfolgsquote, jemand mitzuziehen??
Hallo Sibylle, unser Imkerverein hat inzwischen 57 Mitglieder, davon 47 mit Bienen. Der Rest sind ehemalige Imker, die aufgegeben haben. 28 haben mehr als 5 Völker, 14 mehr als 10, 5 mehr als 20 Völker. Wir treffen uns beim mönatlichen Stammtisch. Dort treffe ich max. ca. 18 der Mitglieder. Zu den anderen habe ich wenig bis keinen Kontakt. Mitziehen ist kaum möglich. Es ist ohnehin kaum möglich, einem anderen Imker oder Imkerin etwas beizutragen. Jeder hat seine eigenen Bedingungen, seinen eigenen Kopf, seine eigenen Denkschranken. Aufgrund des Videos mit dem Vortrag von Stephan Braun in Ansfelden, das ich beim Stammtisch vor etlichen Jahren gezeigt habe, stimmten die anwesenden Mitglieder zu, dass wir eine Mittelwandgießform 5,1 mm anschaffen. Außer mir benützen aber nur wenige (max. 2 oder 3) diese Gießform. Eine Imkerin betont immer wieder, dass sie die kleinen Zellen 5,1 nur anwendet, weil beim Pollengewinnen im geernteten Pollen weniger Bienenbeine sind, weil die kleinen Bienen leichter durch die Abstreiföffnungen kommen. Mit 4,9 mm konnte und kann ich niemand mitziehen, weil ich damals keine Bienen hatte, die das bauen können, und überwiegend schlechte Erfahrungen mit dem Gedeihen der Völker auf 4,9 hatte. Ich imkere mit 5,1 und bin der Überzeugung, dass das (oder evtl. 5,0) bei uns genügt und das richtige Maß ist, wie auch von Dee Lusby so mitgeteilt. Im Grunde nimmt aber kaum jemand zur Kenntnis, dass man mit 5,1 mm genausogut imkern kann wie mit 5,5 mm. Manche haben Mittelwände mit 5,3, immerhin. Warum sollten sie sich für 5,1 oder kleiner interessieren, wenn es mit 5,4 auch und genausogut geht? Warum? Genausogut - das sage ich mal so, keiner hat einen wirklichen Vergleich, ob 5,1 wirklich besser ist! Ich bin weder ein Bienenwissenschaftler noch ein begnadeter Vortragsredner.
Von Elgonbienen, Erik Österlund oder Josef Koller hat niemand gehört, wenn ich davon rede. Die besten Imker bei uns kochen auch nur mit Wasser, wenn auch besser, und halten sich an die in Kursen etc. gelehrten Vorgehensweisen und beziehen Königinnen von bewährten Züchtern. Die anderen sind damit voll ausgelastet, eine herkömmliche handwerklich gute Imkerei zu realisieren. Varroahygiene oder -resistenz interessiert eigentlich niemand wirklich, weil alle in erster Linie damit beschäftigt sind, die Varroa gut zu bekämpfen. Es gibt allerdings eine Imkerin, eine Bäuerin an die 70 Jahre, die sich mit Torben Schiffer befasst hat und die Zucht von Bücherskorpionen begonnen hat. Sie war auch bereit, eine VSH-Königin von Lutz Eggert zu kaufen. Ein Imker aus einem anderen Verein (Vorstand eines Gartenbauvereins) sagte mir im Gespräch, Varroaresistenz sei doch nicht Aufgabe der Imker, sondern der Institute. Bei denen war das auch kein Thema.
Ich fühle mich auch nicht berufen, den anderen Imkern meine Betriebsweise aufzudrücken. Das ist zwar vielleicht ein bisschen meine Aufgabe als Vereinsvorstand, für VSH u.ä. zu sensibilisieren und informieren, aber nur ein Teil meiner Aufgaben. Ich hoffe, über die Drohnen und ggf. Schwärme ganz langsam eine VSB-Genetik im Umkreis zu verbreiten. Wenn die Bienen mal varroaresistent sind, werden es die Imker auch nicht bemerken und weiter behandeln und sich freuen, dass sie so guten Erfolg haben.
Nein, das läuft auch meiner Meinung nach nur erst mal auf eigene Faust bzw. aufgrund der eigenen Überzeugung und Ziele, und zum zweiten nur mit wenigen Gleichgesinnten, wo allerdings jeder auch wieder seine individuellen Bedingungen hat, die sich nicht 1:1 übertragen lassen. Ich mache mich nicht davon abhängig, ob jemand mitmacht. Aber bei meiner Tätigkeit als Vereinsvorstand frage ich mich schon zunehmend, ob das Sinn macht, wenn da so wenige (oder keine) auf meiner Linie sind. Man muss da sehr uneigennützig sein.
Wie im echten Leben - wirkliche Freunde sind selten. Es war mir wichtig, Euch kennenzulernen. Aber wir sind weit voneinander entfernt, weil wir nur so wenige sind.
Eine Frage zuletzt: wenn wir die varroaresistente Bienen haben, wie werden wir dann mit der Vermehrung der Bienen fertig? Die sind dann schnell zuviele. Das frage ich mich manchmal. Wahrscheinlich mit Schwarmverhinderung ... Ist das besser?
nach langer Zeit wieder mal hier drinnen und habe die Diskusion gelesen über das "mitziehen". Das ist ein sehr heikles Thema und man weiß eigentlich nicht wie man es anpacken soll. Ein sehr alter Imker bei mir in der Nähe hatte in den 70-er oder 80-er Jahren einige völker die mit Varroen umgehen konnten im Bienenhaus für den Winter. eingestellt Drei Tage später waren die Bienen nur noch Asche und das Bienenhaus aus. Ich hatte gedacht ich kann ihn ins Boot ziehen und was "resistentes" angehen. Fehlanzeige - er sagt dass er seinen Weg mit Behandlung gefunden hat und damit weitermachen will und er gibt den an seinen Lehrling so weiter(er ist zu alt um Umzustellen). Die restlichen im Umkreis sind eher konservativ und die Kurse für Neuimker zeigen zwar die Bienensauna und Puderzucker, aber mit dem Zusatz, das es nur was für "Bastler" ist und nicht für die "Profis".
Ich habe ja noch Glück, dass in unserem Ort alle Imker aufgegeben haben und ich die "Lufthoheit" habe. Momentan noch. Milbenzählen tue ich nicht. Ich habe mich entschieden das Brutnest und deformierte Flügel als Kriterium zu nehmen. Anfang August mache ich bei allen einmal Puderzucker drauf und schaue mir die Milben an(aber eigentlich nur zum Überblick zu schaffen). I ch nehme keinen Honig raus(mal ein zwei Waben für uns selbst). Mal schauen was im Frühling sein wird. Letzten Winter hatte ich genausoviel Verluste wie die "Behandler".
Ich hänge es nicht an die große Glocke das ich keine Chemie benutze(macht schon Probleme wenn die Frage kommt warum ich nicht auch beim Verein Behandlungsmittel kaufe) Auf Unterstützung und Verständnis hoffe ich nicht bzw. nicht mehr. Ich mache mein, mehr oder weniger, "Softbond" weiter. Was mir gerade hier drinnen etwas auffällt ist das etwas durch Sybilles Swedenumzug die optimistische Stimmung etwas runtergeht. Was natürlich drann liegt dass Sybille immer sehr gute Stimmung gemacht hat auch wenn es mal wieder schlecht ging.
Nichts desto trotz gehts irgendwie weiter. Aber es ist schon komisch das es nicht möglich ist in dem Land nur ein oder zwei "honig fabriken" zum umdenken zu bewegen. Der Beste kommerzielle Ansatz den ich bis jetzt gesehen und gehört habe ist definitiv Jürgen Binder. Er zeigt zumindestens einen behandlungsfreien/reduzierten Weg auf.
ABER meiner Meinung nach brauchen wir Bienen die OHNE Imker überleben können. Die anklingende Resignation hier drinnen bestärkt mich noch mehr mein "Schwärmen-Lassen-Projekt" anzuschieben und die Uni ins Boot zu holen. Die haben mehr Einfluß auf die Öffentlichkeit und solche Studien werden von Behörden eher geduldet als von HobbyImker.
Evtl ist das alles was ich mache aus Imkersicht Blödsinn aber ich versuchs mal so und mehr als Totalverlust kann's ja nicht werden. Viele verschiedene Ansätze sind besser als gar keine.
Früher war ich ja auch in einem örtlichen Imkerverein, jetzt nur noch bei den bayrischen Buckfastimkern, deren 1. Vorsitzender Josef Koller ist, nur aus diesem Grund bin ich da eigentlich beigetreten.
Das ist das beste Wort dafür das ich je gehört habe!
Zitat von Franz Emmerig im Beitrag #1266Eine Frage zuletzt: wenn wir die varroaresistente Bienen haben, wie werden wir dann mit der Vermehrung der Bienen fertig? Die sind dann schnell zuviele.
Und das der beste Satz! Soweit habe ich noch nie gedacht, das macht mich jetzt wirklich lächeln! Das wäre das absolute Ziel und die Probleme die es mit sich bringt, sicher vernachlässigbar.
Ja, @Hermann, ich war immer sehr optimistisch und bin es was mich selbst und meine Bienen angeht, immer noch. Wenn schon mein Enthusiasmus die Leute nicht interessiert hat oder sogar vertrieben hat, vielleicht schafft es jetzt meine Resignation andere in Bewegung zu setzen. Das wäre schön.
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Zitat von Franz Emmerig im Beitrag #1266 Eine Frage zuletzt: wenn wir die varroaresistente Bienen haben, wie werden wir dann mit der Vermehrung der Bienen fertig? Die sind dann schnell zuviele. Das frage ich mich manchmal. Wahrscheinlich mit Schwarmverhinderung ... Ist das besser?
Hallo Franz, zuviele? - wenn das mal ein Imker/In schafft, dann hätte er so glaube ich ein Wunder vollbracht: Alle mir bekannten Toleranzzüchter haben so um die 20% - 30% Verluste ohne Behandlungen. Vielleicht auch ein bisschen weniger.
und wenn man so wie ich den Bienen ausschließlich Honig beläßt, oder füttert, dann ist eine gewisse Verlustrate nicht nur negativ, hab das heuer gesehen, hab jetzt noch sehr viel Honig von den Verlustvölkern.
Die Varroa hat dafür gesorgt, dass ich schon einiges unternommen habe, in Richtung bienengemäßes imkern, ohne Varroa hätte ich wahrscheinlich genauso wie alle anderen weitergemacht...
Hermann, dass mit der Wiederansiedlung wilder Schwärme im Wald finde ich sehr gut, interessant ist auch die Hobosforschung über wild lebende Bienenvölker auf der Schwäbischen Alb und im Hainichen.
Bei wild lebenden, auf sich allein gestellten Bienenvölkern ist die Verlustrate meistens viel höher.
Zitat von Cheef67 im Beitrag #1267Was mir gerade hier drinnen etwas auffällt ist das etwas durch Sybilles Swedenumzug die optimistische Stimmung etwas runtergeht.
Lieber Hermann, ich empfinde das eigentlich nicht so. Ja, Sibylle schreibt weniger im Forum, das macht schon einen Unterschied, ist weniger positiver Input. Und manche Gründe, warum sie auswandert, die Bedingungen und Zukunftsaussichten in Deutschland, da kann man schon leicht pessimistisch sein. Aber was unser Ziel angeht, sind wir alle optimistisch, sonst würden wir es nicht weiter verfolgen. Man braucht natürlich einen sehr langen Atem, vielleicht auf Jahrzehnte. Und Bienenverluste sind auch nicht so einfach zu verkraften. Das muss man sehen. Ich selber frage mich schon manchmal, warum ich mir die Mühe mache und soviel Zeit und Kraft für die Bienen aufwende, Zeit, die woanders fehlt. Ob ich nicht lieber aufhören sollte. Aber mit Dir und Deinem Umzug, Sibylle, hat das nicht zu tun. Natürlich wird uns manchmal Deine Unterstützung fehlen. Übrigens möchte ich mich an dieser Stelle für Deine Frage nach dem Mitziehen können bedanken, die einiges Nachdenken bei mir ausgelöst hat.
Ab und zu stelle ich selbst auch das Ziel Varroaresistenz in Frage und frage mich, was wir ohne Verluste mit soviel Bienen machen würden. Gerade hab ich 19 Völker und Ableger - zuviel. Aber das ganze ist eine Meditation über den Sinn, auch den Sinn der Varroa, den Sinn der Varroaresistenz, und über unseren Umgang mit den Bienen. Und das hat seinen Sinn in unserem Leben.
Hermann, das mit der Uni ist sehr gut. Gerade weil die Imker die Verantwortung für Fortschritt nicht bei sich, sondern bei den Instituten sehen, ist es richtig, die Institutionen anzustupsen. Und politisch tätig zu werden, wie die Aurelia-Stiftung. Ich habe meine jährlich Spende an Mellifera beendet und gebe sie nun an Aurelia. In den Imkervereinen sind viele Mitglied nur wegen der Versicherung. Mit den anderen bin ich sozusagen auf Augenhöhe (ich tue es mir nicht an, als Vereinsvorsitzender auch noch den Lehrer zu spielen) und da bin ich halt keine Autorität. Autorität haben nur die externen Fachleute, die hört man (falls man überhaupt neue Fachmeinungen wahrnimmt) und vielleicht noch erfahrene, erfolgreiche Kollegen im Verein mit überzeugendem Auftreten. Wenn wir auch einmal solche Erfolge vorweisen können, werden wir vielleicht auch gehört. Aber die übliche Vorstellung von Erfolg ist: viel Honig, wenig Bienenverluste, weniger Arbeit, die Bienen im Griff haben. Da passen wir erst mal nicht rein! Wie ist unsere Vorstellung von Erfolg? Weniger Arbeit wäre schon mal gut, das heißt nämlich auch, dass der Mensch weniger eingreift (eingreifen muss). Welche Stärken haben wir, was können wir Positives kommunizieren? Ohne Kommunizieren/Mitteilen kein Mitziehen!
Noch ein Gedanke: Manche beklagen sich über die schlampigen Imker, die nicht ordentlich gegen Varroa behandeln, und betrachtet die, die aufgrund ihrer Behandlung keine Verluste haben, als Vorbild. Vielleicht kommt einmal der Tag, wo man erkennt, dass die schlampigen Imker mehr Gutes für die Bienen getan haben als die ordentlichen.
Zitat von Franz Emmerig im Beitrag #1272Wenn wir auch einmal solche Erfolge vorweisen können, werden wir vielleicht auch gehört. Aber die übliche Vorstellung von Erfolg ist: viel Honig, wenig Bienenverluste, weniger Arbeit, die Bienen im Griff haben. Da passen wir erst mal nicht rein! Wie ist unsere Vorstellung von Erfolg? Weniger Arbeit wäre schon mal gut, das heißt nämlich auch, dass der Mensch weniger eingreift (eingreifen muss). Welche Stärken haben wir, was können wir Positives kommunizieren? Ohne Kommunizieren/Mitteilen kein Mitziehen!
Noch ein Gedanke: Manche beklagen sich über die schlampigen Imker, die nicht ordentlich gegen Varroa behandeln, und betrachtet die, die aufgrund ihrer Behandlung keine Verluste haben, als Vorbild. Vielleicht kommt einmal der Tag, wo man erkennt, dass die schlampigen Imker mehr Gutes für die Bienen getan haben als die ordentlichen.
Erfolg ist viel Honig, wenig Verluste, die Bienen im Griff. Weniger Arbeit sehe ich nur bei meiner Art zu imkern. Den Erfolg, den andere sehen wollen, kann ich nicht bieten. Auch in Schweden wird das schwierig, denn auch dort herrscht dieser Wettbewerb, aber die Imker sind toleranter. Es wird nicht so auf andere geschaut, man hört zu und macht dann sein Ding. Leben und leben lassen.
Ich hab versucht soft bond zu vermitteln, was ja nicht das ist was ich wirklich will. Aber auch das wurde nicht akzeptiert, ich verstehe nicht warum. Alles so eingefahren.
Viele Imker behandeln auch schlampig obwohl sie behandeln, hat mir der Veterinär mal gesagt. Oft müssen sie ganze Bestände abräumen die am Eingehen sind, weil die alten Imker sie vernachlässigen. Die jungen sind da anders, die behandeln ständig.
Und zu den Bienen und der Imkerei: mir wurde klar, daß die Bienen genauso ausgenutzt werden wir ein Schwein in konventioneller Haltung. Viele haben für das Wesen der Bienen garnichts übrig, Hauptsache Verdienst. Die Bienen müssen parieren.
Ich hatte mich vor der Imkerei für Wildbienen interessiert und sie gefördert. Heute sehe ich, das sind zwei total unterschiedliche Welten.
Auch von Schweden werde ich euch moralisch beistehen, wenn ihr das möchtet. Ich kann gut motivieren, wenn's mir gutgeht!
Sweden is calling us...
Es ist nur Bienenhaltung...nur Bienenhaltung...nur eine besondere Art der Bienenhaltung!
für mich war wichtig, Stockkarten zu lesen, sich Völker weiterzugeben, Königinnen auszutauschen, sich mal zu treffen, gegebenes Material pfleglich zu behandeln, Rückmeldungen über gegebenes Material. Dazu braucht man nicht beieinander zu wohnen.
Ich dachte diese Sachen könnten über Foren initiiert werden. War aber leider zumeist nicht so, es gab nur Ausnahmen, es waren zuwenig Infos, es war nicht Standart so wie in Polen oder Schweden, wo man sich ständig austauscht.
Ich habe sehr viele Mittelwände verschenkt, aber keine Rückmeldungen über den Ausbau erhalten. Es lief alles hinter meinem Rücken ab. Am schlimmsten war die Behandlung, die meinen verschenkten Ablegern zuteil wurde. Ich hätte niemals gedacht, daß der Empfänger es tatsächlich fertigbringt, sie einfach verhungern zu lassen und dennoch zu erwarten, sie brächten Honig. Und dann die Rechthaberei, die keine Diskussion zulässt, obwohl die Leute Anfänger sind und keine Ahnung haben.
Ich selbst habe das Praktikum in Schweden gemacht, weil mir klar war, ich brauche die Erfahrungen eines behandlungsfreien Erwerbsimkers und muss davon lernen. Das hat funktioniert und mir die Augen für vieles geöffnet. Ich kann nur jedem raten: lasst euch darauf ein, schaut was da passiert, auch wenn es nicht das ist, was ihr machen wollt. Es ist nichts schlimmes, als erwachsene Person noch lernen zu wollen, es ist nicht unter unserer Würde, zuzugeben, daß man etwas nicht weiß.
Ein Erwerbsimker, der soft bond macht, arbeitet völlig anders als ein konventioneller Imker, deshalb sollte man sich von der konventionellen Imkerei fernhalten. Alles was man sich vorstellt, sollte man einfach mal ablegen und nur beobachten. Keine Rechthaberei. Während meines Praktikums habe ich kein einziges Mal von meiner Imkerei gesprochen. Ich habe nie diskutiert, das kam erst nachher. Ich kann nicht "Besserwissen" wenn ich nichts weiß. Ich hab nur zugehört und beobachtet. Und das Gute verinnerlicht.
Ich lade euch ein bei uns Urlaub zu machen und Erik zu besuchen. Es motiviert ungemein zu sehen, wie lässig mit soft bond gearbeitet werden kann und wie auch da "der Honig fliesst". Und wie lässig man dann auf die Milbensituation schauen kann.
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"Viele Imker behandeln auch schlampig obwohl sie behandeln, hat mir der Veterinär mal gesagt. Oft müssen sie ganze Bestände abräumen die am Eingehen sind, weil die alten Imker sie vernachlässigen. Die jungen sind da anders, die behandeln ständig."
VivaBiene
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28.08.2019 10:47 (zuletzt bearbeitet: 28.08.2019 10:55)
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