Zitat von Cheef67 im Beitrag #1275was mußte bitte ein Veterinär da abräumen ?
Na, wenn das dann auffällt, schickt der Veterinär den Bienenseuchenbeauftragten dahin, um die gestorbenen Völker abzuräumen bzw. den Besitzer dazu anzuhalten, falls die Bienenstände überhaupt gemeldet und gekennzeichnet sind. Das Veterinäramt ist dafür zuständig, die Meldungen entgegenzunehmen, zumindest bei uns.
Jeder Imker oder Privatperson kann bei uns melden wenn ihm was nich tpasst und das wird dann kontrolliert. Da das extrem oft passiert bin ich sowohl gemeldet auch habe ich meine Bienenplätze gekennzeichnet, so daß mich Leute kontaktieren können bevor sie zum Amt rennen. Da meine Plätze extrem gepflegt sind und an den Beuten die Zertifikate und meine Tel. nr hängen, hab ich keine Probleme, aber bei mir ist schon des öfteren jemand gewesen und hat die Schieber gezogen.
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Es ist nur Bienenhaltung...nur Bienenhaltung...nur eine besondere Art der Bienenhaltung!
Ich würde noch gern etwas zum epigenetischen Verhalten sagen.
Was das ist weiß ja heute hoffentlich jeder. Das Abschalten ( oder Anschalten) von Genen in der Adaption an eine neue Umgebung, was eine Verhaltensänderung bewirkt, die sich dann festigt.
Wenn ich jetzt eine neue Reinzuchtkönigin kaufe, muss sie sich erstmal an die neue Umgebung anpassen, auch wenn nur ein paar Kilometer dazwischen sind. Es ist ja auch nicht ihr Volk und die Bienen haben vorher schon was gelernt, vielleicht haben sie gelernt, die Milben sind keine Gefahr, das muss sich erstmal ausschleichen. Die Erfahrung habe ich ganz stark mit den AMM von den Kanaren gemacht. Heißt, VSH Verhalten oder Grooming oder was auch immer kann vorübergehend oder dauerhaft komplett eingestellt werden vom Bienenvolk, weil es andere Prioritäten hat, z.B. Vorräte und Volksstärke.
Wenn das nicht passiert und die neue Königin sofort wieder Zellen öffnet ( bzw. ihre Bienen) ist es reiner glücklicher Zufall. Leider sehen das die Imker anders, haben keine Geduld und schon ist die Königin als schlecht abgestempelt. Genauso wie eine Königin, die im Norden gezüchtet wurde, längere und kältere Winter gewöhnt ist. Ist sie dazu noch eine VSH Königin, ist sie natürlich bei der ersten Tracht nicht so stark wie ein adaptiertes Volk. Und schon wieder gibt man ihr keine Chance.
Das ist auch der Grund, warum Erik meine Bienen in Schweden behandelt hat, obwohl sie eigentlich keine Behandlung gebraucht hätten. Er wollte keinen schlechten Neustart riskieren, bzw. die Verantwortung nicht übernehmen, obwohl mir das egal war, ich wollte nicht, daß er behandelt und habe das auch gesagt. Aber was passiert dann, wenn die Völker sterben? Der Verkäufer wird verantwortlich gemacht, er hätte keine gute Königin verkauft. Erik weiß, daß ich das nicht täte, aber er geht wohl lieber auf Nummer sicher.
Das ist Erik schon oft passiert, die Leute haben eben keine Ahnung, daß meist erst die zweite Generation teilweise resistent ist. Da geht er kein Risiko ein, wenn er Völker weitergibt. Bei Königinnen sieht es anders aus, da gibts ja keine Brut dabei und er muss das Risiko eingehen. Aber auch da hat er sich schon Dinge anhören müssen. Die Begattung kann er ja auch nicht zu 100% steuern, nur was die Genetik angeht.
Also, ein Volk mit Reinzuchtkönigin erstmal beobachten, zur Not Maßnahmen machen damit sie den Winter überlebt. Dann abwarten und Monitoring betreiben und Töchter züchten. Dann erst kann man was über die Resistenz sagen und die Völker beurteilen.
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Zitat von SiWolKe im Beitrag #1277 Wenn das nicht passiert und die neue Königin sofort wieder Zellen öffnet ( bzw. ihre Bienen) ist es reiner glücklicher Zufall. Leider sehen das die Imker anders, haben keine Geduld und schon ist die Königin als schlecht abgestempelt. Genauso wie eine Königin, die im Norden gezüchtet wurde, längere und kältere Winter gewöhnt ist. Ist sie dazu noch eine VSH Königin, ist sie natürlich bei der ersten Tracht nicht so stark wie ein adaptiertes Volk. Und schon wieder gibt man ihr keine Chance.
Es ist immer ein Risiko, tolerante Bienenvölker abzugeben, denn man kann eben nicht garantieren, dass die ohne Behandlung überleben, es ist ja , wie du sagst, Sybille, nicht nur VSH, sondern der Transport/wie wird transportiert, die Umgebung spielt eine Rolle, die Behausung spielt eine Rolle, ob 10 Völker in einer Reihe nebeneinander oder einzeln stehen, ob diese Imker/Innen dann eben doch behandeln, und mit welchem Mittel, spielt eine Rolle, du hast es ja selber schon erlebt, es ist nicht so einfach, deswegen verstehe ich Erik einerseits, dass er Ableger, die er weiter verkauft, behandelt, denn sehr schnell wird bei Verlusten das Geld zurückgefordert...anstatt sich an der eigenen Nase zu fassen/Geduld zu haben. Sicher ist ein weiterer, wichtiger Grund, wie du auch sagst, dass viele eben viel Honig ernten wollen, und das ist eben bei den VSH - Völkern ein bisschen anders, hab das heuer gesehen, ein behandeltes Volk hätte bei uns heuer bis zu 50 - 60 kg Honig gebracht, von Kollers Volk habe ich 25 kg geschleudert...und dass meiste kriegen sie jetzt wieder zurück, wenn ich das jemandem, der gewohnt ist, den Bienen ausschließlich Zucker zu füttern sage, dann kann es vielleicht sein, das er darüber den Kopf schüttelt...
...kann man das genetische Verhalten ja durch die Veränderung des Triggers wieder rückläufig machen, z.B. indem man nicht mehr so oft behandelt, aber immer noch.
Also nehmen wir mal an ich kaufe eine Reinzuchtkönigin und setze sie in ein vermilbtes, behandeltes Volk, das wenig Nahrung hat. Die Bienen ignorieren die Milben, denn das "Grooming" macht ja der Imker.
Die Königin vermittelt per Pheromone: hey ladies, jetzt aber hopp! Milben raus! Aber die Bienen reagieren kaum, denn sie haben das Problem nicht bemerkt und gelernt. Also konzentriert sich die Königin drauf, das Volk bienenstark zu machen und züchtet lustig die Milben, die dann trotz Warnhormone von ihr nicht mehr im Zaum gehalten werden können, das, was wir alle sehen, wenn wir geöffnete Zellen sehen ( aber nicht genug) bei einer Resistenzzuchtkönigin.
Aber warum steigt die Milbenzahl? Weil es ein Ableger ist und die Königin im Milbenstress keine Brutpause macht oder davonfliegt mit Schwarm. Sie muss ja fürs Überleben sorgen, winterstark werden.Die Möglichkeit, Milben als Priorität zu bekämpfen habe ich ihr genommen weil sie nicht genug Futter und Bienenstärke hat. Also behandelt ich mal, sehr spät. Aber weil ich eigentlich nicht behandeln will, habe ich ein schlechtes Gewissen und behandelt nicht genug. Der Trigger ist verändert, aber nicht ausreichend um das Verhalten zu ändern. Da dieses Volk niemals sein Potential zeigen kann und einen eigenen Trigger finden kann, mache ich die Reinzuchtkönigin, selbst wenn sie resistent ist, zu einer Behandlungskönigin. Und behaupte, sie tauge nichts.
Somit sollten wohl diese Königinnen nur in große starke Ableger mit sehr viel Honig und Pollen und Brut und ohne Bauen zu müssen oder in Produktionsvölker eingeweiselt werden, wo allein der Resistenzfaktor VSH z.B. sich sofort zeigen kann, sobald die neue Generation schlüpft. Und erst nach der Überwinterung sollte sie weitergezüchtet werden, und dann die Töchter selektiert.
Die anfälligen Nachkommen, die ja ans Klima und Tracht der Location angepasst sind es aber dennoch nicht schaffen, sollte man dann gnadenlos sterben lassen, bzw. umweiseln und das am besten so, daß bei den resistenten keine Drohnen aus anfälligen Völkern umschwirren. Also die anfälligen weg vom Bienenstand, wenn sie Drohnen freisetzen.
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Zitat von SiWolKe im Beitrag #1279 Die anfälligen Nachkommen, die ja ans Klima und Tracht der Location angepasst sind es aber dennoch nicht schaffen, sollte man dann gnadenlos sterben lassen, bzw. umweiseln und das am besten so, daß bei den resistenten keine Drohnen aus anfälligen Völkern umschwirren. Also die anfälligen weg vom Bienenstand, wenn sie Drohnen freisetzen.
Ja, das sehe ich auch so, auch wenn es hart ist...und bei mir war es schon mal sehr hart. Aber anders können sich die Überlebensgene wahrscheinlich kaum verstärken, und von Josef weis ich, dass es bei ihm immer besser wurde. Ein anderer, wichtiger Faktor ist: Experimente - Das Experiment mit den Obereingängen z.B: war bei mir nicht so gut, Experimente können auch ein Risiko sein.
Zitat von Markus Wurmer im Beitrag #1281Experimente können auch ein Risiko sein.
Klar. Ohne Risiko geht nichts. Man lernt nichts. Ich hab jetzt 6 Jahre Experimente gemacht, viele Fehler gemacht aber jetzt habe ich eine Strategie gefunden, die ich nicht mehr ändere. Ganz kleine Völker zu machen, war dieses Jahr der größte Fehler, vor allem, wenn die Waben nicht ausreichen. Nur an der Beutenausstattung feile ich noch.
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Meine Frage jetzt an euch: wie groß waren die Völker, in die ihr eine gekaufte Resistenzzucht-rein. Königin gesetzt habt?
meins:
Zitat17.7.2018
Gewittrig, schwülwarm, Tracht.
Ableger erstellt mit 3 Waben verdeckelter Brut, Futterwaben und abgekehrten Bienen aus Honigzargen. Die Königin von Erik Österlund im Transportkäfig eingehängt, Türchen geöffnet, Zuckerpropf kontrolliert. Mit MW, bzw. Waben rechts und links am Brutnest aufgefüllt. Eingeschränkt mit 2 Schieden.
Die Kiste war voll Bienen. Sie bekamen aber Brutwaben eines vermilbten Volkes, weil ich keine anderen mehr hatte. Sie bekamen Waben zum Legen und Futterwaben mit Honig.
Einen Monat später öffneten die Bienen Zellen. Das Volk hat den Winter 2018/19 überstanden, so daß ich aus ihm im Frühjahr zwei machte. Keine Behandlungen. Beide leben noch und sind im Moment stark.
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Zitat von SiWolKe im Beitrag #1274Ich habe sehr viele Mittelwände verschenkt, aber keine Rückmeldungen über den Ausbau erhalten.
Hallo Sibylle, Du hast mir auch Mittelwände 4,9 gegossen. Ich glaube, ich habe im Forum geschrieben, dass das Volk, in das ich eine der Königinnen von Erik einweiselte, die 4,9 mm sehr gut ausbauen konnte. Teilweise habe ich diese Waben in andere Völker weitergegeben. Es ist sehr unterschiedlich bei meinen Völkern, ob sie 4,9 bauen können. Die Abstammungen von Koller (Primorski, Elgon) konnten das eher nicht. Wenn ich da Deine Mittelwände gab, wurden sie verhunzt. Sonst weiß ich nichts zu berichten. In der Regel verwende ich 5,1 mm und glaube, dass das (oder 5,0) bei uns ausreichen müsste, auch gemäß Dee Lusby. "Ich glaube" heißt, ich kann dieses Bauchgefühl selbst nicht wirklich begründen. Ich gehe einen Weg der allmählichen, langsamen Gewöhnung, das dauert natürlich.
Hallo Franz, ich hab auch schon bei ausgebauten 4,9er 5,0 gemessen...letztendlich werden bei mir die Bienen das entscheiden dürfen: In den nächsten Jahren werde ich es zumindest versuchen, auch auf Naturwabenbau Hochwaben ausbauen zu lassen, angeblich bauen die Bienen bei (nicht zu breiten) Hochwaben ein bisschen kleiner... bin gespannt, es wird auf jeden Fall klappen, ob mit 4,9 oder Naturbau, da werde ich nicht locker lassen. Hab heute bei Erik gelesen, dass es teilweise auch in seiner Gegend Imkerkollegen auf 5,3/5,4 geschafft haben, ohne Behandlungen zu imkern. Der Koller Sepp sagte mir, das er auch die, die ein bisschen verhunzt sind, drin läßt, ein Ableger von ihm baut sie recht ordentlich, der andere hat es überhaupt nicht geschafft, ich werde sie nicht unnötig damit quälen. Nächstes Jahr werde ich mal genau nachmessen, bei den Kollervölkern, heuer lasse ich sie in Ruhe, sie haben genug mit der Varroa zu tun, da störe ich sie nicht mehr.
Kahlköpfige Brut sehe ich auch bei 5,1 und größer (Naturwabenbau) (und ich habe keine nachweislich resistenen Königinnen sondern nur welche, die aus Zuchten stammen, in dem auch das Thema Varroa auch ein Thema ist).
Und was mir auch noch nicht klar ist - wer bestimmt den Volkscharakter? Die Königin oder das Volk oder beide? Beim Menschen soll es wohl so sein: 30-50 % Genetik, Rest Erziehung. Oder sind hier Mensch und Insekt zu weit voneinander entfernt, um solche Vermutungen anstellen zu können? Erziehung bei den Bienen müssten die erfahreneren, älteren Bienen sein, die schon länger im Stock sind?
Mit Interesse, lese ich hier gerne mit, und möchte euch noch einen Rat/Hinweis mitgeben.
Ich betrachte es von Vorteil, wenn das nicht Behandeln nur im eigenen Interesse, und für den eigenen Bienenstand gemacht wird.
Dies mal so nebenbei im Verein einwerfen, jedoch ohne dies genauer zu erklären. (Die Hintergründe, sind ja kaum bekannt)
Ganz nach dem Motto; Wer einen Rat will, der bekommt diesen auch. Wer keinen will, weis zumindest wo.
Hallo lieber Sulz, ich würde gerne etwas von dir lernen, in Sachen behandlungsfreie Bienenhaltung, nur her damit, jede Info ist mir da hochwillkommen, es geht ja um die Bienen, da müssen wir zusammenhalten, du scheinst doch schon einige Erfahrung auf dem Gebiet der behandlungsfreien Bienenhaltung zu haben, das hilft vielleicht, die eigenen Sprüche zu hinterfragen. Hoch lebe die Biene! Man kann immer, zeitlebens etwas dazulernen, wer sagt, er wüßte bereits alles, dem entgehen möglicherweise interessante, wichtige Dinge...
Zitat von Kella im Beitrag #1285Und was mir auch noch nicht klar ist - wer bestimmt den Volkscharakter?
Gute Frage, ich hatte ein Volk, wegen dem habe ich mir, nach 30 Jahren ohne, einen Imkeranzug aus Polen besorgt und selbst da haben sie noch durchgestochen. Und einen Tag nachdem diese Königin geschwärmt ist, waren die selben Bienen friedlich wie die Lämmer. Die Königin ist also mit Sicherheit ein entscheideter Faktor, aber nicht der einzige. Der Standort ist Beispielsweise auch entscheidend. Manchmal reicht es, ein aggressives Volk umzusetzen und es wird friedlich.
In der heutigen, behandlungsorientierten Gesellschaft, gehört eine gute Varroabekämpfungsstrategie zu der guten imkerlichen Praxis und Pflege einer Bienenhaltung.
Zum führen von Bienenständen ohne Behandlung, habe ich auch Infos von anderen Imkern. Ich gebe aber nur meine eigene Erfahrung, oder höchstens statistisch, auch diejenige der anderen weiter.
An meinen Bienenständen, hat der "Kompakte Bien" sich als vorteilhaft erwiesen.
Dabei zeigte sich, dass die Futterversorgung sehr wichtig ist.
Ich achte auf reichliche Futtervorräte über dem Brutnest/Wintersitz, sowie auch auf offenes Futter im Brutnest. Letzteres, ist nicht immer bei allen Völkern vorhanden. Um diese Lücke zu schliessen, gebe ich diesen Völkern täglich 1-3dl Zuckerwasser (1:1).
Zu der Honiggewinnung, setze ich nur alte erfahrene Völker ein, welche auch mal mit einem "trockenen" Brutnest klarkommen.
Sobald auf dem Flugbrett ausgeräumte Arbeiterinnenbrut erscheint, läuten bei mir die Alarmglocken. Nun heisst es Wachsam sein, da dieses Volk nun ein "Problem" haben könnte.
Wenn dieses "Problem" nicht nur mit kräftigen Futtergaben behoben werden kann, dann wird ab mitte-ende Juli, das Volk mit schlüpfenden Brutwabe/en aus starken Völkern " für die überwinterung verstärkt.
VivaBiene
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02.09.2019 10:13
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